Hamburg: "Hamburger Theatergebäude" (Stuhr Serienbilder) |
Country: Germany (Deutschland) State: Hamburg City: Hamburg Series of six collectible images, published in 1930 by "Stuhr Serienbilder" as series no. 18 for their album "Hamburg im Wandel der Zeiten". Size: 11 x 7 cm. |
Reverse Text: "Das alte Theatergebäude am Opernhof. Das alte Theatergebäude am Opernhof verdankt der Initiative des großen Schauspieldirektors Ackermann seine Entstehung, der 1763 die Leitung der tüchtigen Schauspielertruppe übernahm, die damals im alten 1677 erbauten 'Opernhause' auftrat. Ackermann ist der verdienstvolle Begründer des sogenannten 'stehenden' Theaters. Keine geringeren als die großen Schauspieler Conrad Ekhof und der nachmals berühmte Schauspieldirektor Friedrich Ludwig Schröder zählten zu seiner Truppe. 1765 wurde das alte Opernhaus abgerissen und das neue Theatergebäude errichtet, das unser Bild zeigt. Wenige Jahre später, nachdem Ackermann als Direktor zurückgetreten war, wurde sein Unternehmen in das in der Theatergeschichte hochbedeutsame 'Nationaltheater' umgewandelt. An ihm wirkte als Dramaturg der Dichter G. E. Lessing, der im Verlauf seiner hiesigen Tätigkeit die bekannte 'Hamburger Dramaturgie' verfaßte. 1711 übernahm Fr. L. Schröder die Leitung des Theaters." |
Reverse Text: "Das alte Stadttheater. Nach dem Tode des Schauspieldirektors Fr. L. Schröder (1816), des genialen Vertreters der klassischen Literaturperiode, als Künstler und Mensch gleich hervorragend, wurden Stimmen laut, die das 1765 erbaute alte Haus am Gäsemarkt als nicht mehr den Ansprüchen der Zeit gemäß bezeichneten. Nicht nur die niederen Zugänge mißfielen, auch im Innern erschien alles veraltet. Bereits 1821 trat deshalb ein Aktienverein ins Leben mit dem Ziele, ein neuzeitliches Haus für die traditionsreiche Hamburger Theaterkunst zu erbauen. 1826 schuf dann der Hamburger Architekt K. L. Wimmel einen vornehm schlichten Theaterbau in klassizistischen Formen nach den nur wenig veränderten Olänen des großen Baumeisters K. F. Schinkel. 1827 wurde das neue Gebäude mit einer denkwürdigen Aufführung von Goethes Egmoont eröffnet. 1873/74 erhielt das Gebäude eine neue Fassade. In neuester Zeit (1926) hat das Theater eine durchgreifende Umgestaltung erfahren, um den vielfältigen Bühnenapparat der vorgeschrittenen Technik anzupassen." |
Reverse Text: "Das alte Thaliatheater. Das alte Thaliatheater wurde 1843 von den Architekten A. de. Meuron und Stammann für den um Hamburgs Theaterkultur verdienten Direktor Chéri Maurice erbaut und lag gegenüber dem jetzigen erst 1912 errichteten Neubau. Große Schwierigkeiten wurden anfänglich dem jungen Unternehmen von seiten des Stadttheaters bereitet, indem immer wieder versucht wurde, das Niveau dadurch zu drücken, daß man auf Grund alter Überlieferung die hohe dramatische Kunst für sich beanspruchte und dem Thaliatheater lediglich Aufführungen von Possen erlauben wollte. Chéri Maurice wußte sich durchzusetzen und sein Institut allmählich zu einem ebenbürtigen Konkurrenzunternehmen des Stadttheater zu entwickeln. Er verstand es, bedeutende Schauspieler, entgegen den damaligen Gepflogenheiten, auf längere Jahre an seine Bühne zu fesseln und eine hohe Ensemblekusnt auszubilden. Namen wie Emil Devrient, Carl Marr, Marie Seebach, Fanny Eissler, Charlotte Wolter, Anna Schramm und Clara Ziegler mögen dafür ein Beleg sein." |
Reverse Text: "Das Deutsche Schauspielhaus. Die Gründung des Deutschen Schauspielhauses geschah ähnlich wie die des 'Nationaltheater' des 18. Jahrhunderts auf Anregung einiger für die deutsche Schauspielkunst begeisterter Männer. Es waren Hamburger Künstler und Kunstfreunde, die gemeinsam die Gründung im Jahre 1900 vornahmen und damals, ganz im Sinne der alten Hamburger Theaterkultur, etwas völlig Neues und Mustergültiges schufen. Besonders stellt das erste Jahrzehnt, in dem Alfred Baron von Berger die Leitung hatte, ein Ruhmesblatt in der deutschen Theatergeschichte dar. Aus der Reihe der Intendanten der späteren Zeit heben sich hervor Carl Hagemann und Max Grube, von bedeutenden älteren Künstlern nennen wir Stella Hohenfels, Franziska Ellmenreich, Adele Doré, Ludwig Max, Carl Wagner, Alex Otto und Robert Nhil. - Das in barocken Formen errichtete neue Theatergebäude ist eine Arbeit der Wiener Architekten Hellmer und Fellner." |
Reverse Text: "Das Carl-Schultze-Theater. Das durch den in Hamburg 1829 geborenen Schauspieler Carl Schultze begründete selbständige Theaterunternehmen eröffnete 1858 im umgebauten 'Joachimsthal' auf St. Pauli seine Pforten. Carl Schultzes Verdienst für Hamburgs Theaterwesen besteht darin, daß er der heimischen plattdeutschen Komödie eine Pflegestätte bereitete, die vor ihm schon ein altes Volkstheater, das sogenannte Steinstraßen-Theater zur Aufführung gebracht hatte. Schultze's Institut heß anfänglich 'St.-Pauli-Tivoli-Theater', erst 1865 erhielt es den Namen seines Gründers. Manche echt hamburgische Figur aus Volgemanns Volksstücken oder Bärmanns Lokallustspielen fand durch Schultze eine treffliche Darstellung. Schlagworte aus solchen Volksstücken, wie etwa 'Wo kann angahn!' oder 'Datt lett sick op'n Stutz nich ännern' waren bald in aller Munde. Bekannte Dichter für das Theater waren Schreyer, Mansfeldt und Biel, besonders aber ist Julius Stinde zu nennen, dessen zugkräftiges Volksstück 'Die Nachtigall aus dem Bäckergang' noch heute gespielt wird." |
Reverse Text: "Das Ernst-Drucker-Theater. Das Ernst-Drucker-Theater wurde im Jahre 1841 unter dem Namen 'Urania' eröffnet und hatte in den ersten Jahren unter mehreren Direktoren mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aus dieser Zeit ist der opferwillige Theaterenthusiast Graf von Hahn zu erwähnen, der hier 1843 mit seiner Truppe ausgezeichnete Aufführungen veranstaltete. Das später zum 'Aktientheater' umgeänderte Unternehmen war zeitweilig, unter dem tüchtigen Direktor Damm, mit dem 'St. Georger Tivoli' verbunden. Aus den Jahren 1863 bis 1883 ist das Institut als 'Varité-Teater' bekannt, da dann in den Besitz des jungen Schauspielers Ernst Drucker überging, der später auch die Leitung übernahm und mit seinem Personal, zu denen u. a. Lotte Mende und Wilhelm Seybold gehörten, ausgezeichnete niederdeutsche Kunst zeigte. 'De Reis' nah'n Hamborger Dom', 'Familie Eggers' seien aus der Reihe der beliebtesten Volksstücke genannt. Das Ernst-Drucker-Theater, das seine alte Biedermeiereinrichtung erhalten hat, pflegt noch heute das Hamburger Lokalstück." |
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